Ida Heilbronn wurde am 10. 9. 1901 in Hebel geboren.
Ihr Name und diese Adresse finden sich nicht auf den Karten des Einwohnermeldeamts der Stadt Warburg.
Sie wird aber mit letzter Wohnadresse Lange Straße 12 auf den Deportationslisten des ersten großen
Deportationszugs von Warburg nach Riga vom 13. 12. 1941 genannt.
Wahrscheinlich wurde sie in diesem Haus in der Langen Str. 12 einquartiert, um von dort zur Sammelstelle
Turnhalle am Warburger Schützenplatz gebracht werden zu können. Von dort wurde sie mit den anderen für
diesen Deportationszug vorgesehenen jüdischen Mitbürgern auf Lastwagen verfrachtet und nach Bielefeld
transportiert. Von Bielefeld aus wurden die jüdischen Mitbürger dann mit Güterwaggons nach Riga
transportiert.
Sie ist noch mit diesem Zug in Riga angekommen, gilt aber seitdem als verschollen.
Isidor Katzenstein wurde am 4. 2. 1878 in Warburg geboren. Seine Frau Recha Katzenstein, geb. Halberstadt, wurde am 28. 5. 1880 geboren. Das Ehepaar Katzenstein kam am 2. 11. 1937 aus Höringhausen nach Warburg. Vielleicht hofften sie, in der Heimatstadt Isidors sicher zu sein. Das Ehepaar wurde im Haus Lange Str. 12 untergebracht und am 10. 7. 1942 zur Sammelstelle Turnhalle am Schützenplatz Warburg gebracht. Von dort brachten Lastwagen die Eheleute Katzenstein zusammen mit den anderen für die Deportation nach Auschwitz vorgesehenen jüdischen Mitbürgern nach Bielefeld. Am 10. 7. 1942 wurden sie von dort in Güterwaggons nach Auschwitz deportiert. Isidor und Recha Katzenstein wurden in Auschwitz ermordet.
Das Ehepaar Rose kam nach dem I. Weltkrieg nach Warburg. Willi Rose wurde am 20. 9. 1889 in Wettesingen geboren. Seine Frau Helene Rose, geb. Wallach, wurde am 14. 9. 1893 in Oberaula, Ziegenhain geboren. Das Ehepaar Rose hatte eine Tochter, Margot Rose. Sie wurde am 6. 11. 1922 geboren. Die ganze Familie wurde am 13. 12. 1941 nach Riga deportiert. Willi Roses Schicksal ist nicht bekannt. Er gilt seitdem als verschollen. Helene Rose kam zur Zwangsarbeit auf den Jungfernhof, einer Außenstelle des Ghettos Riga. Dort wurde sie am 30. 7. 1943 ermordet. Auch die Tochter Margot Rose kam auf den Jungfernhof. Sie wurde dort am gleichen Tag wie ihre Mutter, am 30. 7. 1943, ermordet.
Moritz Schaumberg war Viehhändler und wurde am 16. 9. 1869 in Schweinsberg geboren. Seine Frau Rosa, geb. Kaufmann, wurde am 21.3.1877 in Borken geboren. Sein Bruder Gustav war auch Viehhändler in der Bernardistraße in Warburg. Sie wurden in das Haus Lange Str. 12 einquartiert, das als Sammelstelle für die Deportationen diente. Das Ehepaar wurde am 31. 7. 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde Moritz am 28. 1. 1943 und Rosa am 30. 3. 1943 ermordet.