Max Rosenthal wurde am 6. 2. 1856 in Lieberhaus geboren.
Seine Frau Minna Rosenthal, geb. Stein, wurde am 4. 10. 1866 in
Warburg geboren. Sie wohnten zusammen mit ihrem Sohn Bernhard,
geboren am 25. 3. 1891, in der Stadt.
Die Rosenthals betrieben ein Lebensmittelgeschäft gegenüber dem
heutigen Haus Böttrich. Zeugen beschrieben das Geschäft als einen Laden
so nostalgisch wie ein Puppenladen. Es gab keine Schaufenster, sondern
kleine Fenster mit grünen Läden. Wenn man das Haus betrat, war links vom Flur das Lebensmittelgeschäft
und rechts befand sich ein Raum für den Verkauf von Mehl und dem guten Warburger Brot. Das Mehl wurde in
einem großen Holzbehälter gelagert und mit Hilfe einer Schalenwaage mit Eisengewichten abgewogen.
Minna Rosenthal hatte eine sehr laute und durchdringende Stimme und war weit in der Nachbarschaft gut zu hören. Ihr Mann Max Rosenthal starb am 7. 5. 1940 und wurde auf dem jüdischen Friedhof beerdigt. Minna Rosenthal wurde am 31. 7. 1942 nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie nach Treblinka überstellt, wo sie noch 1942 ermordet wurde.
Der Sohn Bernhard Rosenthal meldete sich am 21. 4. 1920 beim Einwohnermeldeamt Warburg ab und zog nach Frankfurt a.M. Dort beging er während der Reichspogromnacht 1938 Selbstmord.
Rosalie Stern wurde am 1. 1. 1886 in Willebadessen geboren. Sie war nach Warburg gezogen
um im Haus der Familie Rosenthal als Haushaltshilfe zu arbeiten.
Sie wurde zusammen mit den anderen für diesen Deportationszug vorgesehenen jüdischen
Mitbürgern am 31. 3. 1942 über die Turnhalle am Schützenplatz, dann Bielefeld und schließlich
Im Güterzug ins Ghetto Warschau deportiert und dort für tot erklärt.